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Backes_zu_Hahn Die Geschichte der Gemeinde

Hahn im Taunus

von seinen Anfängen bis zur Stadtgründung Taunusstein 1971






Jaegerheim Eiserne_Hand Aarstrasse












Zeittafel

 812

Erste gesicherte urkundliche Erwähnung des Klosters Bleidenstadt.
Zu dem Gebiet des Klosters gehörte unter anderem der "Wehener Grund", wie früher auch das ganze obere Aartal genannt wurde. Das Kloster errichtet mehrere Höfe, einen auf dem Gebiet der späteren Gemeinde Hahn.
Ein Hof stand da, wo später das Hasthaus "Capito" (im Volksmund "Hofhaus" genannt) stand. Ein anderer Hof stand an der Ecke Scheidertalstraße - Bleidenstadter Straße (heute Straße "Zum Schwimmbad"). Das Stift gab diese
Höfe an verschiedene Adelsgeschlechter zu Erblehen.

1223

Dudo von Hahn (Dudo, miles de Hagin) ist der erste bekannte Lehensträger

1301

Erwähnung eines Hofes, der den Herren von Rüdesheim gehört.

1315

Henr. von Geroldstein erhält für den Hof "zu hayne" einen Freibrief gemeint ist der Lehenshof mit Zehntscheune

1336

Erster Bericht über den Zehnten zu Hahn.

1353

Märker-Anteil am Höhenwald.

1450

Erste Überlieferung eines Namen eines Einwohners: "Wigel von hayne".

1495

Umbenennung des Klosterhofes in ein Ritterstiftshof.

1504 / 05

Erste Erwähnung des Stockheim-Hofes.

1515

Erste Erwähnung des Staffelhofes.

1518

Erstes Dienstgeld-Register.

1524

Gemeinde wird Mitmärker des Waldes

1573

fällt der Stiftshof wieder an das Ritterstift zurück

1586

erwarb die Familie Koeth von Wanscheid einen Hof von dem Adelsgeschlecht der Geroldsteiner. Hierzu gehörte auch die Pfennigsmühle, die später in den Besitz der Familie Herrmann überging. Die Pfennigsmühle (Später  Herrmannsmühle genannt) stand da, wo später einmal die Schlackenhalden liegen sollten.

1593

Erste Zählung der Untertanen; 38 Erwachsene und 58 Kinder.

1610

Erstmals Erwähnung der  "Hahner Mühl".

1618

Erste Zählung der Gebäude; 22 Gebäude.

1637

Besonders schwere Kriegsereignisse.

1651

Errichtung des Koeth-Hofgutes, das bis 1737 besteht.

1652

Freibrief für den Koeth-Hof.

1653

Erstmals Erwähnung des Horneck von Weinheim-Hofes.

1680

Bau der "Hahner Eisenhütte", kurz Schmelze genannt. Sie stand da, wo später die Anwesen der Bahnhofstraße 16 und Scheidertalstraße 14, 14a, 16, 18a, 20, 22 sein werden. Die Schmelze bestand bis 1751.

1691

Erstmals Erwähnung des Specht-Hofes (wird später das "Backes zu Hahn" sein).

1698

Erstmals eine ausführliche Schätzungsliste.

1703

Verlegung der Hahner Mühle (Herrmannsmühle).

1705

Vertrag über den Abtswald.

1705

Vertrag über die Jurisdiction.

1716 / 17

Bau der Schlackenmühle in der heutigen Scheidertalstraße durch den Müller Johann Peter Mehler aus Seitzenhahn. Den Namen Schlackenmühle erhielt sie, weil sie auf den Schlackenhalden er "Hahner Eisenhütte" gebaut  wurde.  
Die  Schlackenmühle war eine "Mahl-, und Öhl- oder Schlagmühle". Die Gebäude waren bis 1955 im Bestiz der Familie Mehler und wurden danach von der Familie Diessl übernommen. Im Mühlengraben an der Scheidertalstraße wurde 1966 die Kanalisation gelegt und zugeschüttet.

1731

wurden die Hahner Bürger verpflichtet, den Wehener Markt zu "beschicken". Mindestens ein Bürger musste jeden Samstag auf den Wehener Markt um dort etwas zu verkaufen.

1734

erwarben 6 Hahner Bauern einen Hof.

1737

Das Koeth-Gut wird wieder "lastbar Bauerngut".

1740 

verkauften die Erben eines Freigutes dieses an einen Ritter von Eltville, der es dann an das Bleidenstadter Stift weiter verkaufte.

1742

Der Ritterstiftshof (Lehnshof) geht über an den Graf zu Eltz und anschließend an den Roter zu Grünstein.

1747

Das Ritterstift verpachtet seinen Hof an Johann Melchior Zorn.

1749

Aufgabe und Stillegung der Hahner Schmelze wegen Holzmangels.

1751

Errichtung einer Gerberei (Loh-Mühle) im "Schmelzgebäude" der ehemaligen Eisenhütte, die aber ebenfalls wegen notwendigen Eichenholz aufgegeben werden musste.

1764

Streit wegen des Kartoffel-Zehnt's.

1776

Verkauf der restlichen Gründstücke der ehemaligen Eisenhütte.

1782

Der Ritterstiftshof wird an Friedrich Ring verpachtet.

ab 1792

hatte Hahn durch die Koalitionskriege gegen Frankreich schwere Lasten zu tragen. Es wird immer wieder über Fouragelieferungen und Einquartierungen französischer und österreichischer Truppen geklagt. War Hahn 1778 nochschuldenfrei, war es 1804 bereis mit 6.723 Gulden verschuldet.

1803

Säkularisation des Ritterstifts, dessen Hof zu Hahn wird Eigentum des Fürsten von Nassau.

1804

Verleihung des Schuktheiss-Charakters an das Oberhaupt von Hahn.

1804

Erste Schätzungsliste für Hahn.

1806

Verzeichnis der Holzberechtigten.

1806

Aufhebung der Leibeigenschaft.

1809

Gemeinde Hahn erhält einen Teil des Abtswaldes.

1812

Aufhebung aller Fronden und Dienste.

1812

erste Haushalts-Rechnung der Gemeinde Hahn

ab 1812

kam es zu Änderungen in den "kommunalen Verwaltungen" und der rechtlichen Zuständigkeiten. Waren bisher die Ortsvorsteher von Hahn, Seitzenhahn und Wingsbach dem Schultheiß von Bleidenstadt unterstellt, erhielt Hahn jetzt einen eigenen Schultheiß. Als erster Schultheiß von Hahn wurde der Ortvorsteher Philipp Mehl berufen.

1832

gab es in Hahn 3 Gastwirtschaften, die älteste von ihnen war der  Gasthof "Zum Löwen" (heute: scheidertalstraße 52). Der Wirt war Philipp Hofmann. der Gasthof existiert nicht mehr.

1832 - 1845

betrieben Lorenz Wengel in der Scheidertalstraße (damals noch Wiesbadener Straße)  eine Wirtschaft mit Herberge und Schlafstätte. Später wurde es von seinem Sohn Peter Wengel betrieben, Es war das später bekannte Gasthaus "Zum grünen Wald" das später von seinem Schwiegersohn Jakob Eeisenmenger übernommen wurde. Die Wirtschaft existiert nicht mehr.

1858 

Die 3. Gastwirtschaft ("Zum Aartal") befand sich im heutigen Anwesen Scheidertalstraße 28 an der Aarbrücke (damals noch Wiesbadener Straße). Erstmals 1858 erwähnt, muss die Gastwirtschaft aber schon länger gestanden haben. Damaliger Wirt war ein Leonhard Hermann. Ihm folgte sein Sohn Philipp Hermann. Nach seinem Tode wurde die Gastwirtschaft von dessen Witwe weitergeführt. 

1852 - 1856

wurde die jetzigen Bundesstraße 54 von Wiesbaden über Hahn nach Bad Schwalbach gebaut.

1857 - 1858

Bau der jetzigen Bundesstraße 275 von Idstein nach Hahn.

1858

wurde das erste Hofreiten-Verzeichnis erstellt.

1859

baute der Neuhofer Johann Georg Bierod aus Neuhof an der Kreuzung Aarstraße Ecke Scheidertalstraße (früher Wiesbadener Straße) das Gasthaus "Zum Taunus". Nach seinem Tod wurde das Gasthaus von seiner Witwe weiter betrieben. Ihr folgten 1869 ihr Schwiegersohn Johann Fein. 1880 erwarb Philipp Ohlemacher den Gasthof. Ihm folgte der Gastwirt Heinrich Götz.

1862

Erschließung der Bahnhofstraße.

1862

erbaute Johann Georg Best an der Kreuzung  Aarstraße / Scheidertalstraße (früher Wiesbadener Straße) das Gasthaus "Zur Sonne". Obwohl es direkt gegenüber dem Gasthaus "Zum Taunus" lag, waren es nie Konkurrenten.

1865

Hahn bekam eine Schule, die anfangs im "Backes" untergebracht war.

1866

Anlage des Friedhofes am Wingsbacher Weg (heute: Scheidertalstraße Ecke Pestalozzistraße).

1867

Bau eines neuen Schulgebäudes in der Wiesbadener Str. 1 (heute: Scheidertalsstraße 27)

1867

übernahm Carl Capito den Gasthof "Zum Löwen" von Philipp Hofmann. Ihm folgten dann sein Sohn Wilhelm Capito und Enkel Otto Capito. Der Gasthof existiert heute nicht mehr.

1871 - 1874

Bau einer neuen Straße von Hahn über Wingsbach, Hennethal nach Michelbach und erschloss so das Scheidertal. Durch diese Straßenbauten wurde Hahn zu einem Verkehrsnotenpunkt und gewann an Bedeutung. Noch während des Baues der B 54 und B 275 wurde in diesem Teil des Dorfes Hahn Bauland ausgewiesen und sofort mit der Bebauung begonnen.

1883

Gründung eines selbständigen Feuerschutzverbandes.

1888 - 1899

Bau der Eisenbahn von Wiesbaden über Hahn, Bad Schwalbach Richtung Limburg. Hahn bekam eine Bahnstation, was einen regen Personen- und Güterverkehr nach sich zog.
Zeitgleich siedelte sich hier Industrie an und Hahn blühte auf. Aus einem kleinen Bauerndorf wurde eine große stattliche Gemeinde, in der es sich gut leben ließ.

1900

Bau einer neuen Schule.

1901

siedelte sich der erste Industriebetrieb in Hahn an, und zwar gegenüber vom Bahnhof  (Heinrich Erkel, Draht- und Hanfseilwerke). Später wurden die Fabrikhallen von Fa. Walter Dürbeck, Papiersackfabriken übernommen und vergrößert. Heute stehen auf dem Gelände zwei Einkaufsmärkte.

1907

errichtet Adolf Schröder das "Hotel Tannenburg" in der Wiesbadener Straße am Ortsausgang nach Wiesbaden. Ursprünglich wurde das Gebäude von einer russischen Familie als Sommerresidenz gebaut. Von 1912 bis 1926 war die Gaststätte an Wilhem Frohn verpachtet. Ihm folgten die Familien Rieß und Purper.

1909 

öffnete die Dampfwaschanstalt Lindenheim ihre Tore, die sich zu einer Großwäscherei entwickelte. Die Großwäscherei existiert nicht mehr.

1910 

Es folgten danach in rascher Folge weitere kleinere Betriebe. 1910 bekam die Gemeinde Hahn elektrisches Licht

1913 

wurde die 1900 errichtete Schule in eine moderne vierklassige Volksschule umgebaut und entsprechend erweitert.

1924 

Erschließung von Bauland im Distrikt Mühlholz.

1926

Eröffnung einer Mädchenfortbildungsschule.

1927

wurden eine Krankenpflegestation, ein Kindergarten und eine Gemeindebücherei eingerichtet.

ab 1928

wurde begonnen, die Ortsstraßen zu pflastern. Hierbei erhielt die Mühlfeldstraße 1934 eine Asphaltdecke und wurde zur  Kinderspielstraße erklärt.

1938

Gründung eines Schwimmbadzweckverbandes durch die Gemeinden Hahn, Bleidenstadt und Wingsbach. Im gleichen Jahr wurde das Schwimmbad an der heutigen Stelle gebaut.

1939 

Ausbruch des "Hahner Treppenkrieges".
Hindergrund: die Gemeindeverwaltung ordnete an, dass sämtliche Treppenaufgänge in der Scheidertalstraße, die teilweise 2 Meter in die Fahrbahn ragten, zu beseitigen seien. Der anfängliche Widerstand ebbte mit der Zeit wieder ab und wurde durch das ernste geschehen des 2. Weltkrieges abgelöst.

 2.2.1945


Hahn wurde durch feindliche Flieger angegriffen und mit Spreng- und Brandbomben belegt. Es entstand erheblicher Personen- und Sachschaden. Drei Familien wurden ausgebombt und verloren ihre Wohnungen. Ein Industriebetrieb wurde vollständig zerstört und zwei weitere schwer beschädigt. Die Dächer im Dorf waren teils verschoben, teils abgedeckt zum Teil eingefallen. Außerdem waren viele Tode zu beklagen. Eine 36-Zentner Bombe war nicht explodiert und musste 1952 entschärft werden.

25.3.1945
29. 3.1945

besetzten amerikanische Truppen die Gemeinde Hahn. Die Häuser in der Aarstraße und Altensteinerstraße wurden zwangsgeräumt und waren ab sofort Wohnraum für die Besatzungstruppen.

Ende 1945

verließen die Besatzungstruppen Hahn

1946 

setzte ein ungeheurer Flüchtlingsstrom ein, der auf die einzelnen Gemeinden untergebracht werden musste.  Die Einwohnerzahl stieg innerhalb weniger Tage von 1.000 auf 1.500. Zur Vermeidung von Wohnungsnotständen stellte Hahn frühzeitig über 100 verbilligte Bauplätze zur Verfügung. Neben dem Bau von Wohnhäusern mussten auch Kanalisation und Wasserleitungen verlegt werden. Die Schule war zu klein, Sportplatz und Kinderspielplätze mussten geschaffen werden, der Brandschutz war nicht mehr zeitgemäß, die Müllbeseitigung musste neu geregelt werden und der Bau einer Kläranlage wurde erforderlich.
Zur Schaffung neuer Arbeitsplätze ließen sich einige größere Industrieunternehmen in Hahn nieder (Gebr. Becker, Cama, Hessap, Dürbeck u.a).

1.1.1963

Einführung der obligatorischen Müllabfuhr.

1963

Gründung des Abwasserverbandes "Obere Aar" durch die Gemeinden Hahn, Bleidenstadt und Wehen und Baubeginn der Kläranlage in Bleidenstadt (Fertigstellung 1967).

1964

Regulierung der Aar und Erschließung des Gebietes Neuwiese (heutiger Obergrund) mit Kanal und Wasserleitungen.

1964 / 66

Die ev. Kirchengemeinde wurde 1964 und die kath. Kirchengemeinde 1966 selbständig. Beide gehörten bis zu diesem Zeitpunkt zum Kirchspiel Bleidenstadt.

13.3.1966

Erschließung des Baugebietes Hahn-Nord.

1967

wurde eine 60 t Brücke über die Aar im Zuge der Scheidertalstraße gebaut.

1969  

Bau der Kleiststraße (früher: Nassauer Straße) und gleichzeitig Erschließung des dortigen Industriegebietes. Dies wiederum war Voraussetzung für die Erschließung des Siedlungsgebietes "Am Lauterbach" (früher das Anwesen des Kurheimes "Villa Höser").

1969

wird die Mühlfeldstraße für den öffentlichen Verkehr freigegeben (sie war seit 1928 Kinderspielstraße) und durch den Bau einer 45 t Brücke vom Mühlweg durch den Untergrund bis zur Straße "Zum Schwimmbad" verlängert. Als Ersatz für den Wegfall der Kinderspielstraße wurde im Obergrund ein Kinderspielplatz gebaut.

1969

errichtete die ev. Kirchengemeinde im Mühlfeld ein Gemeindehaus mit Glockenturm.

1.10.1971

schlossen sich Bleidenstadt, Hahn, Wehen, Neuhof, Seitzenhahn und Watzhahn zur Großgemeinde und späteren Stadt Taunusstein zusammen.