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Backes_zu_Hahn Die Geschichte der Gemeinde

Hahn im Taunus

von seinen Anfängen bis zur Stadtgründung Taunusstein 1971






Jägerheim Eiserne_Hand Aarstraße












Das 20. Jahrhundert - Das (neue) Hahn



Die Aufwärtsentwicklung in den ersten Jahrzehnten


Abschließend folgt nun eine kurze Zusammenfassung der bedeutungsvollsten Ereignisse aus dem Hahn des vorletzten Jahrhunderts. Wie bereits ausgeführt, ist in den letzten Jahrzehnten eine grundlegende Wandlung der wirtschaftlichen Struktur des Ortes und der Ernährungsgrundlagen seiner Bewohner eingetreten, wobei ein ganz ungewöhnlich rasches Tempo der Aufwärtsentwicklung besonders charakteristisch ist. Als Beweis seien zunächst einige Zahlen über den Zuwachs an Einwohnern und Gebäuden genommen.

Bei der Volkszählung im Jahre 1950 hatte Hahn 1.594 Einwohner, das sind fünfmal soviel als im Jahre 1880 (333 Einwohner). Im Jahre 1910 waren es 653 und 1930 waren es 955 Einwohner.

1950 zählte man in Hahn 205 Gebäude, das sind viermal soviel als im Jahr 1864. Damals gab es nur 49 Hausnummern.

Diese 205 Gebäude enthielten 399 Wohnungen sowie 91 Arbeitsstätten und 5 Anstalten. Ihrer Lage nach verteilten sich diese 205 Gebäude auf die folgenden Straßen:

Straße Anzahl der Gebäude
Wiesbadener Straße 51
Scheidertalstraße 19
Schützen- / Bleidenstädter Straße 21
Mühlfeldstraße 18
Bahnhofstraße 19
Aarstraße 22
Altensteiner Straße / Jahnstraße 31
Eschbach / Taunusstraße 24

Ein Vergleich mit der Lageskizze der Hofreiten-Nummer aus dem Jahre 1861 zeigt überaus anschaulich, wie sehr die alte Ortschaft Hahn über sich selbst hinausgewachsen ist, wobei aber hervorgehoben werden muss, dass diese Entwicklung augenblicklich nicht nur anhält sondern sogar an Umfang und Tempo zunimmt.


Ebenso aufschlussreich und vielsagend ist eine Analyse der Einwohner nach ihrer Berufszugehörigkeit.

Von den 1.594 Einwohner des Jahres 1950 gehören an:
  • 133 der Berufsgruppe Landwirtschaft
  • 180 der Berufsgruppe Gewerbe, Handel usw.
  • 315 der Berufsgruppe der Beamte und Angestellte
  • 661 der Berufsgruppe gelernte und ungelernte Arbeiter
  • der Rest umfasst die Rentner und Pensionäre, die Angehörigen der freien Berufe u. a.

Während all die Jahrhunderte hindurch der ganze Ort in der Hauptsache nur von der Agrarwirtschaft gelebt hat, nahm Mitte des 20. Jahrhunderts die Berufsgruppe Landwirtschaft zahlenmäßig bereits die letzte Stelle ein.

Ein Blick auf einige Zahlen der Gemeinde-Finanzgebarung. lässt sofort das Ergebnis der wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung erkennen. In der Zeit von 1880 bis 1910 bilden die (Brutto-) Erträge aus dem Waldbesitz die Haupteinnahmequelle der Gemeinde im ordentlichen Haushalt (etwa 25 % bis 50 % der Gesamteinnahmen). An zweiter Stelle stehen bis zur Jahrhundertwende (19. Jahrhundert / 20. Jahrhundert) die Eingänge aus dem übrigen Realbesitz (Pacht und Miete). Die Steuereinnahmen dagegen spielen mit ihren wenigen hundert Mark keine ins Gewicht fallende Rolle. Erst ab 1905 nehmen sie den zweiten Platz in der Reihenfolge der Einnahmen ein und 1910 übertreffen sie bereits die Holzerlöse. Von da an bilden sie, von den ganz anormalen Kriegs- und Inflationszeiten abgesehen, die Haupteinnahmen und zwar in stets steigender Höhe. Dabei gilt als besonders charakteristisch, dass
  • die Steuersätze im Verhältnis zu jenen der Städte niedrig sind
  • die Gewerbesteuererträge immer mehr an Bedeutung gewinnen, was auch durch die Haushaltsrechnungen von 1880 bis 1952 bestätigt wird. Beispiel:






Jahr Steuereinnahmen davon Gewerbesteuer Holzerlöse (Bruttoertrag) Ausgaben für
den Wald





1880 306
2.858 1.258
      



1885 373
2.584 934





1890 597
2.814 1.213





1895 1.818
2.529 1.105





1900 1.948
6.118 1.613





1905 4.251
6.005 1.653





1910 5.600
5.490 1.877





1915 9.838
4.760 1.677





1925 20.635
15.972 4.613





1931 15.664
10.721 5.954





1938 43.656
31.571 11.500





1949 65.000 30.000 24.000 8.700





1950 89.000 51.000 29.000 6.600





1951 127.000 91.000 53.000 14.900





1952 214.000 99.000 13.400 6.000

Die Gemeindeverwaltung hat diese Einnahmen des ordentlichen Haushalts dazu verwendet, die sachlichen und persönlichen Verwaltungsausgaben zu bestreiten. Dabei fällt auf, dass sie vor 1900 über 20 % der Haushaltssummen ausgemacht haben, dann aber allmählich zurückgegangen sind und z. B. 1938 ebenso wie 1950 nur rund 9 % erreicht haben. Dann musste ein beträchtlicher Teil der Einnahmen zur Erhaltung und Pflege des Waldes und des sonstigen Immobilienbesitzes aufgewandt werden. Daneben gehört zu den unabdingbaren Aufgaben jeder Gemeinde die Errichtung, Erhaltung und Förderung einer langen Reihe von sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Einrichtungen und Maßnahmen und hierfür fallen die vielen laufenden Ausgaben für die Armen- und Altersfürsorge, der allgemeinen Wirtschaftsförderung (insbesondere Landwirtschaft und Gewerbe), die Ausgaben für Straßen und Wege, für die Schule usw. an.

Darüber hinaus sind als die hervorragenden kommunalen Leistungen der Gemeinde in dieser Zeit die folgenden Neuanlagen und Bauten anzuführen:
  • Anlage und Ausbau des Wassernetzes und Kanalnetzes
  • Erweiterungsbau und Neueinrichtung der Schule, Eröffnung einer Gemeindebücherei, eines Kindergartens und einer Schwesterstation
  • Neubau eines Rathauses sowie eine Reihe von Wohngebäuden
  • Erweiterung des Friedhofes und Errichtung einer Leichenhalle
  • Anlage eines Ehrenmals für die Gefallenen
  • Gemeinsam mit anderen Organisationen wurden aufgebaut:
    • Schwimmbad
    • Sportfeld
    • Feuerlöscheinrichtungen

Die erste Erweiterung des alten Ortsberings von Hahn ergab sich bekanntlich im Zusammenhang mit der Errichtung der Eisenhütte im Jahre 1680. Die nächste Erschließung von Baugelände erfolgte 1850 sozusagen von "außen her", nämlich als natürliche Folge der "Chaussee"-Bauten, die heute als Aarstraße und Obere Wiesbadener Straße den Ort durchschneiden. Und bereits wenige Jahre später, 1864 wurde als weitere "neue Baulinie" die heutige Bahnhofstraße erschlossen. Der nächste große Impuls kam wiederum von außen und stand gleichfalls im Zusammenhang mit der neuzeitlichen Verkehrsentwicklung, mit dem Bau der Eisenbahn von Wiesbaden - Hahn - Bad Schwalbach - Limburg. Die Errichtung des Bahnhofes leitete nicht nur die Entstehung des heutigen "Bahnhofsviertels" ein, sondern auch die Schaffung von "Industrie-Gelände" mit Gleisanschluss. Das Hatte die Gemeindeverwaltung von Hahn in den Jahren vor und nach 1900 durch den Verkauf von Grundstücken in dem an der Bahn gelegenen Distrikten Eschbach und Mainzer Weg die Ansiedlung von Industriefirmen (z. B. an die Fa. Jos. Jenecke und 1901 an die Fa. Erkel, beide in Wiesbaden).


Der Beginn der Erschließung des "Mühlfeld" erfolgte im Jahre 1907. jener des "Altenstein-Viertels" 1925. Die großen "Volksbewegungen" als Folge des 2. Weltkrieges - rund 30 % der Einwohner von Hahn waren um 1950 Evakuierte, Heimatvertriebene und Flüchtlinge - sprengten lawinenartig den Ortsbering. Es mussten kurzfristig die neuen Wohnviertel "Jahrstraße - Altensteiner Straße", sowie "Eschbach und Taunusstraße (heute: Rembrandstraße) erschlossen werden.

Die Gemeinde Hahn hat aber nicht bloß zur Erweiterung des Ortsberings die Straßen  und Wege neu gebaut oder hergerichtet, die Kanalisation durchgeführt, das Wasserleitungsnetz vergrößert und dergleichen, sie hat auch in großem Umfang den Bauinteressierten gegen geringes Entgelt Bauplätze zur Verfügung gestellt und sie hat schließlich auch selbst als Bauherr neuen Wohnraum geschaffen. Seit der Währungsreform 1948 hatte die Gemeinde für Neubauten rund 200.000 DM investiert. Der Gemeinde gehörte 1950 neben dem Wohntrakt des Schulgebäudes noch die folgenden Wohngebäude:
  • 1 Gebäude in der Schützenstraße
  • 1 Gebäude in der Aarstraße (gleichzeitig Rathaus)
  • 6 Wohngebäude in der Jahnstraße
  • 1 Behelfsheim in der Altensteiner Straße
  • das seinerzeit älteste gemeindeeigene Haus, das "Backhaus" (auch altes Rathaus genannt)

Das Backhaus wird urkundlich zum ersten Mal 1691 erwähnt und noch 1870 heißt es in einem Protokoll: "... zweistöckiges Wohnhaus 21' lang und 20' tief, drauf ein Glockentürmchen" und ferner: "die obere Stube an Phil. Limbarth für Thal. 11, 1 verpachtet, im unteren Stock befindet sich der Backofen nebst Backstube, welche die Bürger gratis benützen". Anschließend ist noch zu vermerken, dass sich im Glockentürmchen eine Blinduhr befindet, es scheint aber zu sein, dass in früheren Zeiten eine Glocke montiert war (daher die Bezeichnung Glockentürmchen) montiert war, denn die Anordnung des "Läutens" spielt in den Dienst- und Fronordnungen eine große Rolle. Gleichzeitig ist auf das Geschenk des Ritterstiftes aus dem Jahre 1746 "zur Anschaffung einer Glocke" hinzuweisen.
 

Heute sind Uhren und Geläute im Türmchen des alten Schulgebäudes in der Scheidertalstraße untergebracht. Geläutet wurde damals an allen Werktagen um 11 Uhr (im Oktober 1887 wird noch angeordnet, dass der "Glöckner" im Winter auch um 5 Uhr morgens und im September um 4 Uhr läuten soll).

Ein besonderes Anliegen der Gemeindeverwaltung während der letzten dreißig Jahre war vor allem auch die Verwirklichung des Gedankens, das äußere Bild des Ortes ebenso neuzeitlich und hygienisch wie einladend und schön zu gestalten (Verbreiterung der Straßen, Anlage von Bürgersteigen, Aufstellung von Ruhebänken usw.).


Wenn für Hahn die Verkehrslage einen entscheidenden Faktor für seine Entwicklung in den letzten 100 Jahren abgegeben hat, so darf nicht übersehen werden, dass das Verkehrsmoment auch für den alten Ortsteil ausschlaggebend gewesen ist, lagen doch der alte Klosterhof und die ersten Gebäude an der Kreuzung des alten Aartalweges mit dem uralten Weg aus dem Rheintal über den Taunus ins Aartal mit seinem Hinterland. Später trat die Notwendigkeit guter Verkehrswege in ganz besonderem Maße in Erscheinung, als 1680 zu Hahn eine "Eisenhütte" errichtet wurde. Diese erste größere gewerbliche Betriebsanlage erforderte sogar den Bau einer neuen Straße, Eisenstraße genannt, als kürzeste Verbindung zur "Michelbacher Hütte",

Über die Ortsstraße sowie über die Feld- und Waldwege der Gemarkung Hahn ist nur ganz wenig überliefert (eigentlich nur im Zusammenhang mit den Frondiensten), nur die "steinerne Brück" über die Aar ist öfters erwähnt, zum ersten Mal 1730.


Erst nach der Errichtung der "Chaussee" Wiesbaden - Hahn- Bad Schwalbach (1852/1854) und nach Wehen (1585/1858) wird die neue Lage ausgenützt. Die neuen Straßen werden in die Baulinie eingezogen (wobei an Bürgersteige und Vorgärten gedacht wurde). In den Jahren 1857 und 1858 wurde daher auch die alte Ortsstraße neu hergerichtet. 1865 gab es auch schon richtige Straßenbeleuchtung. Es liegt eine Rechnung vor über gelieferten "Theer für die Gassbeleuchtung".

1871 bis 1874 wird von Hahn ausgehend die Straße über Wingsbach ins Scheidertal gebaut. 1884 wird jeder Einwohner verpflichtet, im Kalenderjahr 2 Tage "Fronde an den Wegen" zu leisten. 1887 wird der Beschluss gefasst an der Ortsstraße eine Straßenrinne anzulegen (und zwar vom Lauterbach angefangen). Ferner sollen "die Pappeln" ...  "zu beiden Seiten der Strass" im Herbst abgetrieben werden und eine Allee von Eichen und Linden vom Ort bis zur Schule angelegt werden (gepflanzt wurden dann Linden). Schließlich beginnt man 1890 mit "Pflasterarbeiten in der Ortsstraße", zunächst vom Mühlbach bis zur Hofreite des Reinhard Becht. Die weitere Entwicklung ist bereits oben skizziert worden.


Hahn während der Weltkriege

Der 1. Weltkrieg

Hier sind noch weitere Recherchen erforderlich.
Offensichtlich gibt es leider (noch) keine zuverlässigen (belegbaren) Informationen zu diesem Abschnitt der "Hahner Geschichte".

Der 2. Weltkrieg

Viele Ereignisse unserer unmittelbaren Vergangenheit sind in Vergessenheit geraden oder wurden in den letzten Jahrzehnten gerne verschwiegen. Jüngeren Menschen oder "Zugegezogenen" sind sie schlichtweg unbekannt.

In der Literatur ist darüber nur wenig zu finden. Überwiegend beruhen die Angaben nur auf Informationen von Zeitzeugen. Als Bestandteile des Zeitgeschehens sollten sie aber trotzdem aufgeführt werden.

Bombenangriffe und Besatzungssoldaten in Hahn

Obwohl Hahn aufgrund seiner Lage als eher unbedeutend einzustufen war, wurde es am 2.2.1945 und 25.3.1945 von feindlichen Fliegern angegriffen und mit Spreng- und Brandbomben belegt. Es enstand ein erheblicher Personen- und Brandschaden. Drei Familien wurden ausgebombt und verloren ihre Wohnungen. Ein Industriebetrieb wurde vollständig zerstört und zwei weitere schwer beschädigt.
Die Dächer im Dorf waren teils verschoben, Häuser teils abgedeckt oder zum Teil eingefallen. Außerdem waren viele Tode zu beklagen.
Eine 36-Zentner Bombe war nicht explodiert und musste 1952 entschärft werden.

Am 29.3.1945 wurde Hahn von amerikanischen Truppen besetzt.
Die Häuser in der Aarstraße und Altensteiner Straße wurden zwangsgeräumt und waren ab sofort Wohnraum für die Besatzungstruppen.

Ende 1945 verließen die Besatzungstruppen wieder Hahn.


Militärische Einrichtungen:

  • Auf dem Krekelberg und westlich der B54 (auf Wiesbadener Gebiet) gab es Scheinwerferstellungen
  • Südlich der Kesselbachstraße, östlich der Bahnlinie gab es ein Munitionslager. Die Säuberung hatte Jahrzehnte in Anspruch genommen.
  • Im Haus Hubertus (östlich der Eisernen Hand auf dem Wiesbadener Gebiet unmittelbar an der Hahner Gemarkungsgrenze) gab es einen Horchposten der Dienststelle Canaris. Das Haus Hubertus ist bei den älteren Einwohnern von Hahn auch noch als "Das braune Haus" bekannt. 
  • Hinter dem Forsthaus Altenstein in Richtung Hirschgraben befand sich ein Kriegsgefangenenlager (bis 1945 Franzosen, danach Russen). Die Gefangenen wurden teilweise Hahner Landwirten zugeteilt und halten in der Landwirtschaft. 
  • In Hahn befand sich ein RÜBAU, ein Außenkommando des Arbeitserziehungslagers in Frankfurt-Heddernheim
  • Nahe dem Bahnhof befand sich eine große Halle, in der militärisches Gerät gelagert war, dass von Lastkraftwagen regelmäßig abtransportiert wurde. Bei dieser Halle dürfte es sich die spätere Produktionshalle der Fa. Walter Dürbeck Papiersackfabriken in der Gottfried-Keller-Straße gehandelt haben, in der unter anderem auch Panzerketten repariert worden. Heute stehen auf dem Gelände zwei Einkaufsmärkte.
  • Südlich von Hahn, nahe der Gemarkungsgrenze zu Bleidenstadt und Wiesbaden, wurde die Hahner Gemarkung von einer  Lorenbahn durchquert. Sie war eine direkte Verbindung zwischen dem Bahnhof "Eiserne Hand" und dem geplanten Bau eines Aushilfskrankenhauses in Bleidenstadt.   

(Schutz-) Bauten:

  • in der Schützenstraße (etwa in Höhe der Hausnummer 14, etwa 150 Meter hinter dem Weg zur Gesamtschule
  • in der Schützenstraße 1 (Splitter-Unterstand)
  • gegenüber dem Kriegsgefangenenlager am Forsthaus Altenstein, auf der anderen Seite des Weges, der von der B54 zum Hirschgraben führt. Hier hatten Holzarbeiter einen Bunker für die Nachbarschaft gebaut.
  • Unabhängig soll es noch einige Häuser in Hahn geben, deren Kellergeschosse aufgrund ihrer sehr stabilen  als Bunker genutzt werden konnten. Eines dieser Gebäude ist das Bahnhofsgebäude "Hahn-Wehen".

Die Kriegstoten beider Weltkriege aus Hahn / Das Kriegerdenkmal

Das Kriegerdenkmal (Ehrenmal für die Gefallenen) wurde 1938 an der Ostfront des (alten) Sportfeldes in der Jahnstraße errichtet. 1953 wurde die Anlage erweitert. Die Zahl der Gefallenen betrug im 1. Weltkrieg 38 und im 2. Weltkrieg sogar 49, wozu noch 35 Vermisste kommen.
  • Die Kriegstoten des 1. Weltkrieges

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  • Die Kriegstoten des 1. Weltkrieges
    • Erwin Best, Landwirt, 32 Jahre, gest. 21. März 1916, Spital 6 Russland
    • Ludwig Best, Bäcker, 26 Jahre, gest. 18. Sept. 1914 bei Bermicourt
    • Friedrich Donecker, sonst keine Angaben
    • Karl Donecker, Schreiber, geb. 5. Apr. 1887, gest. 28. Okt. 1914, an Wundstarrkrampf  im Paulinenstift Wiesbaden
    • August Ernst, Tagelöhner, 43 Jahre, gest. 31. Dez. 1914, Slugocice
    • Julius Ernst, sonst keine Angaben
    • August Frankenbach, Metzger, 41 Jahre, gest. 22. Dez. 1917, Feldlazarett 1 XVI AK
    • Bernhard Frohn, sonst keine Angaben
    • Wilhelm Fuhr, Schlosser, gest. 13. Febr. 1917, Lazarett II, Wiesbaden
    • Emil Gies, Schuhmacher, 26 Jahre, gest. 18. Sept. 1914, bei Bermicourt
    • Wilhelm Hähnchen, sonst keine Angaben
    • Adolf Hölzel, 26 Jahre, gest. 29. Aug. 1918, Sancourt
    • Ferdinand Horlacher, sonst keine Angaben
    • Adolf Jung, Student, 20 Jahre, gest. 26. Juli 1916, Dornbrowka
    • August Limbarth, Tüncher, 41 Jahre, gest. 21. März 1918, südl. Rienewirth
    • Karl Mehl, Landwirt, 23 Jahre, gest. 24. Aug. 1918, Groiselles
    • H. Joh. Friedrich  Messerschmidt, 29 Jahre, gest. 2. Okt. 1914, Res. Lazarett I., Jülich
    • Karl Petroll, Schreiner, 33 Jahre, gest. 25. Sept. 1915, Ville de Tourbe
    • Philipp Rock, sonst keine Angaben
    • Heinrich Rummel, sonst keine Angaben
    • Karl Hermann Schäfer, Schäfer, 22 Jahre, gest. 14. April 1918, Marseilles
    • Heinrich Schmidt, sonst keine Angaben
    • Wilhelm Schmidt, sonst keine Angaben
    • Heinrich Schneider, sonst keine Angaben
    • Adolf Schuster, sonst keine Angaben
    • Julius Silbereisen, ehemaliger Reiniger, 37 Jahre, gest. 14. März 1916, Frankreich
    • Georg Stahl, geb. 18. Sept. 1889, gest. 2. Sept. 1915, Milette Kanal/Berlin.
    • Franz Währing, sonst keine Angaben
    • Adolf Wilhelmi, Installateur, 22 Jahre, gest. 26. Sept. 1916, auf der Höhe 191 nördlich Massiges
    • August Wilhelmi, Maurer, 37 Jahre, gest. 15. Dez. 1917, Hochland Forgles
    • Reinhard Wittekind,, 31 Jahre, 15. Juli 1917, Lazarett Mühlhausen/Elsass
    • Heinrich Wittlich, Streckenarbeiter, 21 Jahre, 14.8.1915, Damery
    • August Ziss I., sonst keine Angaben

  • Die Kriegstoten des 2. Weltkrieges
    • Karl Albus, Arbeiter, geb. 10. Nov. 1912, gest. 20. Dez. 1941, Ostfront
    • Georg Karl Altenhofen, Maler, geb. 8. Dez. 1916 Hahn, gest. Aug./Sept. 1914 Frankreich
    • Emil Bendingen, geb. 17. Juni 1908, gest. 4. Aug. 1945, Lazarett Frankreich
    • Erich Best, Werkzeugmacher, geb. 14. Febr. 1924, 15. Nov. 1943, Ostfront
    • Hermann Best II., geb. 14. Febr. 1924, 16. Juni 1944, Diavala
    • Karl Best, Kaufmann, geb. 12. Jan. 1912, gest. 31. März 1945, Eisenach
    • Ernst Brandmeyer, sonst keine Angaben
    • Adolf Conradi, geb. 1. Jan. 1913, gest. 27. März 1943, Lazarett Breslau
    • Willi Conradi, sonst keine Angaben
    • Alfred Debus, 11. Febr. 1920, 19. Okt. 1944 Kemnat
    • Jacob Emsermann, sonst keine Angaben
    • Karl Enk, Landwirt, geb. 6. Okt. 1905, gest. 10. Febr. 1943 Stalino (Ostfront)
    • August Ernst, Arbeiter, geb. 31. Dez. 1923, 22. Aug. 1942, Ostfront
    • Heinrich Ernst, Seiler, geb. 4. Dez. 1906, gest. 29. Nov. 1948, Ostfront
    • Hans Feix I., Kaufmann, geb. 12. Aug. 1925, gest. 4. Febr. 1944, Ostfront
    • Hans Feix II., geb. 14. Febr. 1926, gest. 14. Febr. 1916, Russland
    • Otto Feix I., geb. 17. Sept. 1905, gest. 12. Jan. 1947, Kriegsgefangener Schwarzes Meer
    • Theodor Feix, geb. 23. Sept. 1907, gest. 20. März 1946 Kriegsgefangenschaft Russland
    • Willi Feix, Waldarbeiter, geb. 1. Nov. 1908, gest. 15. Dez. 1943, Ostfront
    • Heinz Frankenbach, Koch und Konditor, geb. 24. April 1925, gest. 16. April 1945
    • Otto Frankenbach, geb. 9. Aug. 1914, gest. 2. März 1945 Köln
    • Werner Frankenbach I., , geb. 25. Nov. 1907, gest. 26. Aug. 1944, Ingolstadt
    • Willi Fröhlich, Opernsänger, 8. Dez. 1907, gest. 23. Jan. 1945, Kurland
    • Erich Karl Gärtner, Gärtner, geb. 6. April 1926, 13./14. Juli. 1944, Honieville
    • Karl Gros I., sonst keine Angaben
    • Kurt Gros, sonst keine Angaben
    • Otto Gros, geb. 28. Aug. 1912, gest. 26. Apr. 1945, Ried bei Ulm
    • Helmut Wilhelm Haab, geb. 4. Apr. 1926, gest. 26. April 1945, Lazarett 188 bei Liebau
    • Willi Anton Herget, geb. 4. Mai 1923, gest. 28. Juni 1942 , Homburg (Saar)
    • Adolf Hermann I., 23. März 1915, 10. Juni 1940, Frankreich
    • Hermann Hilz, geb. 2. Sept. 1919, gest. 15. März 1945, Oberrhein (Saar)
    • Willi Hilz, geb. 12. Jan. 1906, gest. 1. Nov. 1944, unbekannt
    • Artur Hodina, sonst keine Angaben
    • Otto Hölzel, geb. 23. Sept. 1913, 27. Aug. 1944
    • Ernst Hoffmann, sonst keine Angaben
    • Paul Hoffmann, Kaufmann, geb. 9. März 1919, gest. 2. Aug. 1944, Ostfront
    • Karl Jung, sonst keine Angaben
    • Ludwig Jung, 26. März 1918, gest. 17. Febr. 1945, Lausitz
    • Willi Kaiser, Student, geb. 14. Febr. 1925, gest. 12. Nov. 1945 (Osten (Kalaborock)
    • Heinz Körner, sonst keine Angaben
    • Fritz Kreitinger, sonst keine Angaben
    • Franz Kretz, sonst keine Angaben
    • Wilfried Lehmann, sonst keine Angaben
    • Otto Link, geb. 30. April 1915, gest. 8. April 1945, Kurland
    • Alfred Lächer, geb. 16. Nov.1925, gest. 4. März 1946, Gauden (Westpreußen)
    • Johannes Meissner, sonst keine Angaben
    • Alfred Meyer, sonst keine Angaben
    • Franz Müller, sonst keine Angaben
    • Rolf Ohliger, sonst keine Angaben
    • August Pauly, sonst keine Angaben
    • Hermann Quint, Arbeiter, geb. 30. Nov. 1902, gest. 28. März 1948, Geisenkirchen
    • Werner Richter, sonst keine Angaben
    • Alois Riedel, sonst keine Angaben
    • Karl Rock, sonst keine Angaben
    • Ludwig August Schäfer, geb. 18. Juli 1901, gest. 24. Aug. 1945, Jaroslaw (Russland)
    • Alfred Schauss, sonst keine Angaben
    • Helmut Schwab, sonst keine Angaben
    • Helmut Seifert, sonst keine Angaben
    • Anton Spann, geb. 30. Juli 1900, gest. 14. Okt. 1950, Weiden (Bayern)
    • Willi Ullrich, Maler, geb. 16. März 1920, gest. 15. Sept. 1941, Ostfront bei Rschew
    • Heinrich Weyell, sonst keine Angaben
    • Ludwig Wilde, sonst keine Angaben
    • Rudi Wilhelmi, sonst keine Angaben
    • Herbert Wolf, geb. 30. Nov. 1921, 23. März 1945, Fulda
    • Erich Zeiger, Kaufmann, geb. 29. März 1914, 13. Nov. 1943, Ostfront
 

Die Wasserversorgung

Über Wasserversorgung erfolgte früher durch einen Gemeindebrunnen. Die Brunnenleitung wurde 1875 neuerlich hergerichtet und ausgebaut. Den Rechnungsbelegen kann entnommen werden, dass die Brunnenfassung aus einem Brunnentrog mit Rahmen  bestand. Auch eine Pumpe sowie ein Becher mit Kette werden erwähnt.
Leider sind keine Unterlagen mehr vorhanden, die Aufschlüsse über die genaue Stelle und das Aussehen des Brunnens geben könnten, Auch über den Verbleib des Brunnentroges und der Pumpe gibt es keine Erkenntnisse.

1950 stützte sich die Wasserversorgung auf
  • die Quelleneinfassungen im Kotzebachtal (obere, mittlere und niedere Quellen)
  • das Eschbachtal (obere und niedere Quellen)
  • das Lauterbachtal (Mainzer Weg)

Die ersten Schürfungen und Ankäufe von Grundstücken zum Bau einer Wasserleitung erfolgten im Jahre 1904 und anschließend wurden die ersten Quellen gefasst, die notwendigen Drainagen durchgeführt und die ersten Leitungen gebaut. In den Jahren 1909 bis 1911 wurde die Gesamtanlage (das Ortsnetz) fertig gestellt. Die Gesamtkosten erreichten eine Höhe von über 62.000 Mark. Allerdings erhielt die Gemeinde 25.000 Mark von der Stadt Wiesbaden als einmalige Abfindung wegen des Lauterbaches. Dieser Betrag war der Ausgleich dafür, dass die Stadt Wiesbaden durch den Bau des Schläferkopfstollens beim Lauterbach Grundwasser entzogen hatte.

Besonders umfangreiche Erweiterungen wurden in den Jahren 1925 bis 1930 sowie nach 1948 mit der Erschließung des neuen Baugeländes notwendig. Infolgedessen wurde 1925 das Eschbachwasser voll erfasst (dabei mussten 12.500 Mark an die Gemeinde Wehen vergütet werden) und 1950 die Tiefbohrung im Lauterbachtal / Mainzer Weg ausgeführt.

Das Schulwesen, der Kindergarten  und die Gemeindebücherei

Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, war Hahn über mehrere Jahrhunderte "unselbständig", so auch in Fragen des Schulwesens. Bis zum Jahre 1865 gehörte Hahn zum Schulbezirk Bleidenstadt und die Kinder aus Hahn mussten nach Bleidenstadt "zur Schule", wo von altersher auf Grund der Ordensregeln der Benediktiner bzw. der kirchlichen Institutionen Ausbildungs- und Schulungsmöglichkeiten bestanden

Als Geburtstag der Volksschule in Hahn hat der 1. September 1865 zu gelten. Mit diesem Tage genehmigte nämlich die "Hohe Landesregierung" der Gemeinde Hahn die Loslösung vom Schulverband Bleidenstadt und die Gründung einer selbständigen Schule, anschließend wurde sofort ein Lehrer bestellt. Es war der "Lehrervicar" Wilhelm Schwarz mit einem Jahresgehalt von 275 Gulden. Die 66 Kinder (davon 5 katholisch) wurden in 4 Abteilungen in einem "beschränkten und engen Raum auf dem Rathaus" unterrichtet.

Zur Vorgeschichte dieser Schulgründung sind im Staatsarchiv einige Akten verwahrt, aus denen hervorgeht, dass die Bürger von Hahn einen ersten Vorschlag seitens des Amtes in Wehen auf Gründung einer eigenen Schule zunächst abgelehnt hatten (Bericht vom 2. Juli 1860). Es verging aber kaum ein Jahr und Bürgermeister Land legte am 4. April 1861 der herzoglichen Landesregierung ein Bittgesuch wegen einer in Hahn zu errichtenden Schule vor (mit ausführlicher Begründung und Klärung der Kostenfrage). Nun ging es aber doch nicht so nach Wunsch der Hahner, da Bleidenstadt Einspruch erhoben hatte, und Hahn musste bis zum 1. September 1865 warten.

Die wichtigste Aufgabe des neuen Schulvorstandes, dem aus Hahn neben Bürgermeister Land die Beigeordneten Mehler und Capito angehörten, war die Lösung der Raumfrage. Es kam zur Errichtung eines Schulhauses, das bereits am 12. April 1867 eingeweiht werden konnte. Der Kostenvoranschlag betrug 5.528 Gulden, zu dessen Deckung die Gemeinde über 13 Morgen Gemeindeland verkaufen und ein Darlehen von 4.600 Gulden aufnehmen wollte. Der Schulhausplatz (die heutige Scheidertalstraße 27) umfasste 26 Rut. und 41 Sch. Überwiegend waren es Parzellen der "Herzoglichen Domäne".

1873 wird eine Neuregelung der Lehrerbesoldung durchgeführt und dabei eine "Schulgeld" im Ausmaß von Morgen 3, 93, 84 geschaffen.

Da die Zahl der schulpflichtigen Kinder ständig steigt (z. B. waren es 1884 bereits 74 und 1896 schon 96 Kinder), wird an die Errichtung einer zweiten Schulklasse gedacht. Tatsächlich wird die Gemeinde im Januar 1900 von Amtswegen aufgefordert einen zweiten Saal für eine 2. Klasse zu stellen. Daraufhin wird beschlossen, ein neues Gebäude zu errichten und es wird sofort mit dem Erweiterungsbau begonnen (als Baukosten sind im Schuletat der Jahre 1900 und 1901 mit rund 18.200 Mark verrechnet). Im Hinblick auf die ständig anwachsende Zahl der Schulkinder wird im Januar 1909 vom Schulvorstand ein Antrag auf Errichtung einer 3. Schulklasse eingebracht. Der auch von der Regierung genehmigt wurde. Schließlich sah man sich gezwungen, 2 weitere Lehrsäle zur Verfügung zu stellen. da die Zahl der schulpflichtigen Kinder weiterhin stark anwächst. (1913 sind es 158 und im Frühjahr 1914 sogar 164 Kinder). Im Sommer 1914 erhält Hahn für seine 4-klassige Schule auch eine Hauptlehrerstelle. Und für die Schulneubauten sind in den Haushaltsrechnungen 1913 bis 1915 rund 55.000 Mark aufgewendet worden.

In der Zeit zwischen beiden Weltkriegen bleibt die Schülerzahl ziemlich gleich (im Durchschnitt etwa 130). Mit 1945 aber setzt wieder eine starke Aufwärtsentwicklung ein.

Als besonderer Fortschritt ist die im November 1926 erfolgte Eröffnung einer "Mädchen-Fortbildungsschule" für Hahn und Umgebung zu vermerken. Eine gleichfalls eröffnete "ländliche Knaben-Fortbildungsschule" wurde 1951 nach Wehen verlegt.

Der bestehende Kindergarten ist eine Gründung der "evangelischen Frauenhilfe" von Hahn, gefördert von der evangelischen Kirchengemeinde. Er stand anfangs unter der Leitung einer evangelischen Schwester und war im Rudolf-Gedächtnis-Haus untergebracht.

Eine Gemeindebücherei befand sich im Schulgebäude. Wie wurde vom jeweiligen Leiter der Schule betreut. Im Jahr 1953 wies sie einen Bestand von 310 Büchern aus.

Friedhofswesen

Der heutige Friedhof an der verlängerten Bleidenstädter Straße (heute: Straße "Zum Schwimmbad") wurde in den Jahren 1891 bis 1894 angelegt. 1891 erfolgten die Grundstücksankäufe und 1894 wird die Einfriedung "mit dem Treppenstück und dem Tor" zu Ende geführt. 1918 musste er erweitert werden. 1948/1949 wurde die Leichenhalle erbaut. 

Früher hatte Hahn keinen eigenen Friedhof. Erst 1866 schritt man nach Drängen der Sanitätspolizei zum Bau einer "Anlage eines Todtenhof", da von amtlicher Seite über die "letzt verflossenen Jahre" (von 1856 bis 1865) ein "jährlicher Durchschnitt von 8 - 9 Todesfällen" ermittelt worden war. Daraufhin wurde im März 1886 der Regierung der Vorschlag unterbreitet, einen "Todtenhof" im "Feld-District Loh, längs des Vicinalweges rechts von Hahn nach Wehen" (heutige Schützenstraße) anzulegen. Dieser Antrag wurde aber abgelehnt ("zu nahe am Ort"). Daraufhin wurde ein Platz "am Wingsbacher Feldweg" ausgesucht (und zwar ein Acker des Jacob Brühl im Ausmaß von 15 Ruten 75 Schuh), der auch gesundheitspolizeilich genehmigt wurde. Da heißt es "auf 1 Quadrat-Ruth 8 Leichen". Der Totenhof war von einer mittelhohen Mauer umgeben und befand sich südlich der Ecke Pestalozzistraße / Goethestraße. 1882 wird die vordere Seite des heutigen  "Kirchhofes" in der Straße "Zum Schwimmbad" durch eine "Bruchsteinmauer" und ein "eisern Tor" abgegrenzt.    

Vereine- und Vereinsleben 

Vereine gehören in fast jeder Region Deutschlands zum gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben dazu, egal um was für einen Verein es sich handelt. Als Feuerwehr haben Vereine bereits Anfang des 20-Jahrhundert einen wesentlich Beitrag zur öffentlichen Sicherheit geleistet.
 
Wegen ihrer Bedeutung werden deshalb die ältesten Vereine von Hahn in chronologischer Reihenfolge vorgestellt. Die Aufzählung nimmt für sich nicht in Anspruch vollzählig zu sein und wird sich auch nur auf die "ältesten" Vereine beschränken.


Freiwillige Feuerwehr Taunusstein-Hahn, gegründet 1891

(Text und Bilder: Freiwillige Feuerwehr Taunusstein-Hahn; Helmut Grzeschik)

  





Turnverein Hahn 1903 e.V. 

(Text und Bilder: TV Hahn 1903 e.V.)


      


Laut Satzung war es der 23. Juli 1903, an dem die Gründung des TV Hahn 1903 e.V. vollzogen wurde. Etwa 30 Männer kamen zu diesem Anlaß im Gasthaus Zum Aartal zusammen und gründeten denTurnverein Hahn/Ts.. Dem vorausgegangen war wohl das überlieferte Ereignis, wonach mehrere Jungen über einen Zaun gesprungen sein sollen und Karl Frankenbach III. aus diesem Anlaß die Idee hatte, einen Turnverein zu gründen. Karl Frankenbach III. ist also als der eigentliche Gründer unseres Vereins anzusehen, obwohl er bei der Gründungsversammlung nicht zum Vorsitzenden gewählt wurde. Der erste Vorstand sah folgendermaßen aus:

1. Vorsitzender Hermann Schauß
2. Vorsitzender Karl Wittnich
1. Turnwart Ernst Lehr
2. Turnwart Karl Frankenbach III.
Schriftführer Karl Schauß
Beisitzer Heinrich Etz

Die ersten Bemühungen lagen natürlich darin, Turngeräte für die Sportler zu besorgen und so gab es viele, die Groschen für Groschen sammelten und spendeten, um nach einigen Wochen ein Reck beschaffen zu können, auf dem dann im Saal des Gasthauses Zum Taunus geturnt wurde. Bereits im Jahre 1904 beteiligten sich einige Turner am Gauturnfest in Wiesbaden-Dotzheim (der Verein gehörte damals zum Turngau Süd-Nassau).

Neben den Turnern waren man höre und staune auch Sänger im TV Hahn aktiv, die im Winter Konzerte veranstalteten. In den ersten 11 Jahren seines Bestehens wuchs der Verein stetig, auch wenn nicht alle durchhielten, doch die Vereinsgründung war nach mehr als einem Jahrzehnt später als voller Erfolg zu bewerten. 


Anfang 1915, kurz nach Ausbruch des 1. Weltkrieges, musste der Turnbetrieb eingestellt werden. Es ist überliefert und auf einer Gedenktafel dokumentiert, daß 13 Mitglieder des Vereins aus dem Krieg nicht mehr zurückkehrten. 

Erst Ende 1919 konnte der Turnbetrieb wieder aufgenommen werden. Im Jahre 1920 wurde dann das erste Gauturnfest in Hahn durchgeführt. Daß sich die Zeiten änderten, sah man an der Gründung einer Damenriege im Jahre 1923, auch wenn diese stets unter der Leitung von Männern stand.

Auch in Hahn mußte man den schlimmen Auswirkungen der wirtschaftlichen Krise in Deutschland zur damaligen Zeit Tribut zollen. So wurden viele Mitglieder des Vereins arbeitslos und es kam zu einer Existenzkrise des Vereins, die aber gemeistert werden konnte, weil viele die Treue zum TV Hahn hielten und auch in harten Zeiten Geld einsetzten.

Im Jahre 1930 feierte der TV Hahn dann seine erste Halleneinweihung. In diesem Jahr errichtete der TV Hahn auf dem Grundstück in der Jahnstraße
(ehemals Walddistrikt "Mühlholz", heue Wohnsiedlung "Am Ehrenmals") seine Halle, die 70 Jahre später im Jahre 2000 einem Neubaugebiet weichen wird. Diese Turnhalle kostete damals 7000 Mark, eine unglaubliche Summe, die zu Teilen durch einen Kredit finanziert werden mußte. Die neue Turnhalle gab dem Verein einen großen Auftrieb (es kommt einem irgendwie bekannt vor) und wurde zum Mittelpunkt des gesamten Vereinslebens.

Unmittelbar nach Ausbruch des 2. Weltkrieges im Jahre 1939 wurde der Turnbetrieb eingestellt wurde. Die Halle diente wohl als Truppenunterkunft, vielfach hört man aber auch, daß sie als Gefangenenlager benutzt wurde. Jedenfalls war sie am Ende des Krieges stark beschädigt und mußte von Grund auf restauriert werden. 

Da die Besatzungsmacht nach dem Krieg nur einen Verein in Hahn zuließ, wurde am 02. März 1946 der Verein auf neue Füße gestellt und in Turn- und Sportverein 1903 Hahn/Ts. benannt. Zusammengegangen waren also der Turnverein und der Sportverein Hahn, man hatte also die Fußballer und die Turner unter einen Hut gebracht. Dieser Zusammenschluß währte bis 1954. In diese Zeit fiel auch der Ausbau des Sportplatzes in der Jahnstraße. Der Sportplatz war in den Jahren 1952 und 1953 mit großer finanzieller Unterstützung seitens der Gemeinde und anderer Körperschaften zu einem vorbildlichen, (damals) neuzeitlich ausgestatteten Sportfeld ausgebaut worden, zum so genannten "Taunus-Sportfeld" (Gesamtkosten einschließlich freiwilliger Leistungen rund 100.000,-- DM). Es verfügte über alle notwendigen und erwünschten Bahnen, Felder und Stände, sowie einen Wasch- und Ankleideraum. Doch im Jahre 1954 kam es zum Bruch der Turn- und Fußballabteilungen im Verein, so daß dann die Eintragung des heute noch gültigen Namens Turnverein Hahn 1903 e.V. im Vereinsregister erfolgte. Die Fußballer gingen in unserem Nachbarverein TuS Hahn auf. Von einem Bruch zwischen unseren Vereinen kann heute keine Rede mehr sein, vielmehr ergänzen wir einander. 

Ende der fünfziger Jahre wurde die alte Turnhalle in der Jahnstraße mit einem Schankraum ausgestattet, sozusagen ein Startschuß für unzählige gesellschaftliche Veranstaltungen in der Jahnhalle. Die Jahre danach wurden genutzt, das Übungsangebot zu erweitern und somit einer breiten Schicht zu ermöglichen, Sport im TV Hahn zu treiben.

Der Bürgermeister der Stadt Taunusstein, Gerhard Hofmann, sagte anläßlich der Einweihung der neuen Jahnhalle am 20. November 1999, daß der Ehrenvorsitzende des TV Hahn, Walter Hölzel, zu Beginn seiner Amtszeit in sein Büro gekommen sei und gesagt habe, Bürgermeister, wir brauchen eine neue Halle.... Das Ergebnis ist mittlerweile bekannt. Bereits viele Jahre zuvor gab es Planungen für eine neue Halle, damals noch in der Jahnstraße, wo gemeinsam mit dem TuS Hahn eine Sportanlage errichtet werden sollte. Der TuS sollte einen neuen Platz bekommen und der TV Hahn eine neue Turnhalle. Nachdem aber der Sportplatz unterhalb der IGS gebaut war und der TuS dort seine Spiele unter hervorragenden Bedingungen abhalten konnte, waren die ersten Planungen hinfällig. Über die Jahre hinweg kristallisierte sich dann die jetzt verwirklichte Lösung heraus, nämlich der Bau einer Drei-Felder-Halle unterhalb der IGS Obere Aar, die voll und ganz im Eigentum des TV Hahn steht und von der öffentlichen Hand unterstützt wurde. Dafür wird sie auch von der Schule genutzt.

Diese echte Jahnhalle wurde dann am 20. November 1999 feierlich eingeweiht, ein Meilenstein in der Geschichte des Turnverein Hahn 1903 e.V..

Übersicht über die Vorsitzenden des Turnverein Hahn 1903 e.V.
1903 - 1905 Hermann Schauß
1905 August Frankenbach
1905 - 1912 August Limbarth
1912 - 1913 Jakob Friedrich Döringer
1913 - 1921 Heinrich Quint
1921 - 1922 Karl Frankenbach III.
1922 - 1923 Hans Gockenbach
1923 - 1946 Wilhelm Kaiser
1946 - 1947 Paul Strohwald
1948 - 1949 Wilhelm Kaiser
1950 - 1954 Willi Wilhelmi II.
1955 - 1963 Georg Hölzel
1963 - 1992 Walter Hölzel
1992 - 1999 Günter Jung
seit 1999 Uschi Debus



Männergesangverein (MGV) "Eintracht" 1906 e.V.

(Text und Bilder: MGV "Eintracht" 1906 e.V.)

Anlässlich des 50. Stiftungsfestes des Gesangvereins Wehen im Jahre 1906 wurde vom damaligen Hahner Bürgermeister Friedrich Gros die Gründung eines Männergesangvereins in der Gemeinde Hahn initiiert, was kurz darauf auch mit einer Stärke von 32 Sängern geschah. Unter dem Vorsitz von Karl Frankenbach gedieh der MGV Eintracht Hahn/Taunus, Chorleiter Lehrer Feiger wagte es bereits 1908, am ersten von vielen Wettstreiten der Vereinsgeschichte teilzunehmen.

Erste Vorsitzende des Vereins:



Karl Frankenbach
1906 - 1931


K. Döringer II.
1931 - 1933


Albert Kaiser,
ab 1933


Ludwig Schauss,



W. Döringer II.,



K. Döringer II.
bis 1936


August Debus
1936 - 1961


Heinrich Hollricher
1961 - 1962


Ludwig Rock
1962 - 1969


Horst Krüger
1971 - 1984


Paul Walter
1984 - 1990


Dr. Helmut Demmelmeyer
seit 1990







Zum Vergrößern bitte Foto anklicken









 Bild 1: 1928 Sänger mit Familien



  Bild 2: 1930 Sänger mit Vereinsfahne beim Umzug










Bild 3: Gründungsmitglieder, aufgenommen zum 25-jährigen Jubiläum



         Bild 4:  1931 - Fotomontage mit  Gründungsmitgliedern, Chor und Chorleiter










  Bild 5: Sänger im Jahr 1933



Bild 6: 1950 - Chor auf dem Friedhof (Im Hintergrund die Herrmannsmühle)










Bild 7: Chor im Jahr 1950



      Bild 8: 1996 - Chor mit Canta Nova in der katholischen Kirche



  

s'Backes

Auch noch heute erinnern sich Alt-Hahnr nur wehmütig an das "Backes", das an der Ecke Scheidertalstraße / Zum Schwimmbad stand. Am 2. Oktober 1971 (einen Tag nach der Stadtgründung von Taunusstein) fiel es der Spitzhacke zum Opfer. Angeblich seien die Instandsetzungskosten für das renovierungsbedürftige Dach zu hoch gewesen sein. Tatsächlich dürfte dies nur ein Vorwand gewesen sein. Tatzsächlich hatte das Backes nur ein kleines dach, das mit einem gericngen Aufwand hätte repariert werden können. Alt-Hahner vermuten immer noch, dass der schnelle Abriß Symbolcharakter für den Neuanfang der Stadt Taunusstein sein sollte.

Das Backes (auch Gemmeindes-"Back- und Rathaus" genannt) soll erstmals 1691 erwähnt worden sein. Das genaue Baujahr ist jedoch unbekannt. Späteren Berichten ist zu entnehmne, dass es ander Kreuzung der Ortsstraße (Straße nach Bleidenstadt / Wehen) stand. 1844/45 wurde es repariert und mit einem neuen Backofen ausgerüstet. 1870 wird es in einem Protokoll als ein zweistöckiges Wohnhaus mit Glockentürmchen beschrieben, in dem die obere Stube verpachtet ist, während sich im unteren Stock Backofen nebst Backstube befinden, die die Hahner Bürger bis kurz nach 1900 Gratis benutzen konnten. 1865 bis 1867 diente es vorübergehend auch als Schule. Zuletzt diente das ca. 300 Jahre alte Gebäude als Obdachlosenunterkunft. Die Linde vor dem Backes im Mittelpunkt war gleichzeitig zentraler Treffpunkt für die Hahner.







Das Rudolf-Gedächtnis-Haus

Unter dem Namen "Rudolf-Gedächtnis-Haus" (zum Gedenken an den im 1. Weltkrieg gefallenen Sohn Rudolf des evangelischen Pfarrers von Bleidenstadt) wurde von der evangelischen Kirchengemeinde in den Jahren 1927/1928 in der Bleidenstädter Straße (heute Straße "Zum Schwimmbad") ein dreigeschossiges Altersheim erbaut, das etwas 20 Leute aufnahm. Es verfügte auch über einen größeren Saal für Veranstaltungen und Gottesdienste. Eine Krankenpflege. und Schwesternstation wurde gleichfalls von evangelischen Krankenschwestern, als so genannte Gemeindeschwestern betreut. Zur Kostendeckung erhob die Gemeinde von jedem Haushalt einen kleinen Beitrag.

Das Schwimmbad

Das Schwimmbad im Kotzebachtal wurde 1938 von den drei Gemeinden Hahn, Bleidenstadt und Wingsbach in der Rechtsform eines Zweckverbandes erbaut. Hahn war Geschäftsführer. Die Baukosten beliefen sich auf 32.000,-- DM, von denen Hahn und Bleidenstadt je 13.000,--- DM und Wingsbach 6.000,-- DM aufgebracht haben. In einer großen Liegewiese befand sich ein gegliedertes Becken im Ausmaß von rund 25 Meter auf 25 Meter mit allen notwendigen Einrichtungen (Turm, Sprungbretter usw.).

Das Leben in Hahn im Zuge des Strukturwandels im vorletzten Jahrhundert

In der letzten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich das Ortsbild von Hahn erheblich geändert. Als wesentliche Gründe sind zu nennen:
  • Zustrom von Heimatvertriebenen und Evakuierten
  • Wirtschaftlicher Strukturwandel

Der 2. Weltkrieg und die Nachkriegszeit haben in Hahn zu einem enormen Zuwachs der Einwohnerzahl geführt. Einer der Gründe war die überaus günstige Verkehrslage des Ortes, sowie die ständig zunehmende Zahl der Arbeitsplätze bei den alteingesessenen und neu errichteten gewerblichen Betrieben. So zählte man Ende 1952 bereits 1.674 Einwohner, von denen 435 Heimatvertriebene und 130 Evakuierte waren. Von den Heimatvertriebenen stammten 241 aus den Sudetenland (CSR), 90 aus den deutschen Ostgebieten jenseits der Oder/Neiße, 81 aus Ungarn und der Rest verteilt sich auf mehrere Länder.

Natürlich konnte Hahn nicht allen diesen Einwohnern Arbeit und Brot bieten und so zählte man Ende 1953 rund 400 so genannte "Pendler", d. h. etwa 300 Männer und 100 Frauen waren als Arbeiter, Angestellte und Beamte in anderen Orten (vor allem in der Landeshauptstadt Wiesbaden und Umgebung) beschäftigt. Sie fuhren täglich zur Arbeitsstätte, allerdings kamen umgekehrt täglich über 130 Arbeitskräfte von auswärts nach Hahn zur Arbeit.

Der bereits erwähnte Strukturwandel der Wirtschaft von Hahn in den letzten Jahrzehnten dokumentiert sich natürlich auch in einer grundlegenden Änderung der Berufsgruppierung seiner Bewohner von heute gegenüber der Zeit vor über 100 Jahren. Geschichtlich gesehen ist an erster Stelle die Berufsgruppe der Landwirte zu nennen, deren Zahl im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung erklärlicherweise ständig und sehr stark zurückgeht. Aus statistischen Zahlen über die Bodennutzung ist zu ersehen, dass es bereits nach dem 2. Weltkrieg 1949 in Hahn nur noch klein- und Kleinstbetriebe gibt und dass weitgehend Streubesitz vorherrscht (auch der Domänenbesitz ist geteilt und verpachtet), so dass eine Flurbereinigung unumgänglich war. Betriebswirtschaftlich geht auch die Landwirtschaft mit der Zeit und der Bodenertrag ist wesentlich höher als in alten Zeiten. Die für Hahn stets so wichtige Viehwirtschaft mit Zuchttierhaltung wird nach dem Krieg neuzeitlich ausgebaut, ebenso der Pflanzenschutz. Um 1950 gab es auch eine Geflügelfarm und eine Gärtnerei in Hahn. Dagegen hat sich die althergebrachte Gemeinschaft der Schaftierhalter völlig aufgelöst. Die Gesamtzahl der Schafe betrug im Jahre 1853 noch über 240, um 1950 nur 58. Dafür hat sich der Schweinebestand seit 1853 verdreifacht, von 60 auf 189. Stark zurückgegangen ist auch die Imkerei.

Hahn weist neben dem "Ortslandwirt" auch eine "Gruppe Hahn des Bauernverbandes" auf. Ferner ist es Sitz der "landwirtschaftlichen Viehverwertungsgenossenschaft", sowie einer "Spar- und Darlehnskasse", gegründet 1896.

Auf dem gewerblichen Sektor der Wirtschaft ist das Ausmaß der Aufwärtsentwicklung in der Mitte des letzten Jahrhunderts besonders groß gewesen. Die "Arbeitsplatzbeschaffung" gehörte neben der Wohnraumfrage mit zu den vordringlichsten Aufgaben der Gemeindeverwaltung. Es gab kurz nach dem 2. Weltkrieg bereits mehr als 100 Betriebe, die der Gewerbesteuer unterlagen. Die drei größten Unternehmen (jede hat etwa 50 - 80 Beschäftige) waren:
  • Papierverarbeitungsbetrieb Herbert&Co in der Eschbachstraße
  • Maschinenbauunternehmen Hessap in der Aarstraße 
  • Dampfwäscherei Lindenheim (Inhaber Frankenbach und Wilhelmi) in der Scheidertalstraße 
  • CAMA Wasseraufbereitung GmbH in der Hebbelstraße

Daneben gab es mehrere Betriebe aus der Gruppe
  • Holzverarbeitung/Holzverwertung
    • 1 Sägewerk (Inhaber: Gros in der Aarstraße)
    • 1 Möbel- und Sägewerk, Zimmergeschäft (Inhaber: Rudolf Heuss)
    • 1 Holzverwertung (Inhaber: Dr. J. Zlonicky Co.)
    • 1 Kistenerzeugung (Inhaber: Kurzeknabe)
    • 1 Glaser und Schreiner (Inhaber: Albert Bücher in der Aarstraße)
    • 2 Schreiner
      • Otto Roth in der Wiesbadener Straße
      • Herrmann in "Alter Wiesbadener Weg", heute Gottfried-Keller-Straße
  • Steine und Erden, sowie Baugewerbe
    • 1 Ziegelei-Klinkerwerk und Baustoffhandel (Inhaber: Karl Büger In der Aarstraße) 
    • 4 Baumeister bzw. Baustoffhändler
      • Wilhelm Kaiser in der Aarstraße
      • Carl Lotz in der Aarstraße
      • Heinrich Lotz (auch Auto-, Treib- und Schmierstoffe)
      • ?
    • 3 Tüncher
      • ?
    • 3  Steinmätze
      • Otto Schäfer in der Altensteiner Straße
      • Ludwig Calcinoni in der Wiesbadener Straße
      • Wolfgang Klein in der Aarstraße
    • 1 Sportanlagenbau (Inhaber: Gebrüder Becker im "Alten Wiesbadener Weg", heutige Gottfried-Keller-Straße)
    • 1 Dachdecker
      • ?
  • Nahrungs- und Genussmittel
    • 3 Mühlen
      • Schlackenmühle; Inhaber Mehler später Alfons Dissel in der Scheidertalstraße
      • Hermannsmühle (wegen des modernen technischen Standards aus Kunstmühle genannt); Inhaber: Karl Herrmann im Mühlfeld) 
    • 1 Hafermühle und Nährmittelwerk "Hertlingsmühle" (Inhaber: Adolf Herdling in der Eschbach) 
    • 4 Bäckereien, Café
      • Wilhelm Rock in der Scheidertalstraße
      • Johann Stahl in der Scheidertalstraße
      • Gärtner in der Scheidertalstraße
      • Gärtner in der Altensteiner Straße
    • 6 Gastwirtschaften
      • "Zur Tannenburg" (Inhaber: Fritz Rieß in der Wiesbadener Straße)
      • "Zum Taunus" (Inhaber: Heinrich Götz in der Aarstraße)
      • "Zur Sonne" (Inhaber: August Best in der Aastraße)
      • "Zum Löwen" (Inhaber: Familie Capito in der Scheidertalstraße)
      • "Gasthaus zum grünen Baum" (Inhaber: Jakob Eisenmenger in der Scheidertalstraße)
      • "Zur Eisernen Hand" (Pächter: Fritz Wagner, Bahnhofsgaststätte)
    • 3 Metzger
      • August Friedrich in der Aarstraße
      • Vollmer in der Altensteiner Straße
      • Alfred Zoche in der Bahnhofstraße
    • 4 Flaschenbierhändler
      • Rosa Lina Best, Aarstraße
      • ?
    • 10 Kolonialwarenhandel, Lebensmittel, Farben/Lacke, Drogerie, Textilien
      • Milchannahmestelle und Sparmarkt (Inhaber: Frankenbach in der Bahnhofstraße)
      • Wilhelm Rock in der Scheidertalstraße
      • Wallenborn in der Aarstraße
      • Konsum (Inhaber; ?  in der Bahnhofstraße)
      • A&O-Markt (Inhaber: Roman Schaab in der Scheidertalstraße)
      • A&O-Markt (Inhaber: Ruppendahl in der Jahnstraße)
      • Farbengroßhandel, Lebensmitteleinzelhandel (Inhaber: Karl Büger)
      • Drogerie (Inhaber: Rostek in der Aarstraße)
      • Tragl in der Altensteinerstraße
      • Schaab in der Scheidertalstraße
  • Textilwirtschaft
    • 1 Färberei (Inhaber: ?)
    • 1 Strumpffabrik (Inhaber: Hohenadel in der Aarstraße)
    • 1 Stickerei (Inhaber: ?)
    • 6 Schneider/innen
      • ?
  • Sonstige Handwerker
    • 7 Automechaniker bzw. Fuhrunternehmen
      • Paul Klemm
      • van der Schaaf
      • Josef Weismantel
      • Willi Wilhelmi in der Bahnhofstraße
    • 1 Elektrohandwerker
      • Adolf Kaiser in der Altensteiner Straße, später Forsthausstraße
    • 3 Schuhmacher
      • Meyrer in der Mühlfeldstraße
      • Meyrer in der Aarstraße
      • ?
    • 2 Schmiede
      • Wilhelm Alexi in der Scheidertalstraße
      • Heinrich Hilz (auch Landmaschinen, - geräte) in der Scheidertalstraße
    • 2 Spengler und Installateur
      • Rücker in der Scheidertalstraße
      • Herrmann in der Scheidertalstraße
    • 1 Fahrradmechaniker und Haushaltswaren
      • Walter Schauss in der Aarstraße
    • 2 Sattler
      • ?
    • 4 Friseure
      • Wilhelm Haab in der Aarstraße
      • Ullrich in der Altensteiner Straße
      • ?
    • 2 Bürstenmacher
      • ?
  • ferner
    • 1 Unternehmen für Fischfuttererzeugung und Fischzucht (Inhaber: Georg Bartmann in der Aarstraße)
    • 1 Schrottverwertungsunternehmen (Inhaber: ?)
    • 1 Leihbücherei (Inhaber: ? in der Aarstraße)
    • Getreide, Futter- und Düngemittel
      • Carl Lotz KG in der Aarstraße
      • Wilhelm Rock in der Scheidertalstraße
    • Mareg Accumulatoren, Verkaufsbüro und Auslieferungslager (Inhaber: Theo Meyrer, Industrie- und Handelsvertreter in der Aarstraße)
    • Groshandel für Reisstrohbesen, Rundstäben, Moppen und Wollbesen (Rudolf Ohliger im "Alten Wiesbadener Weg", heutige Gottfried-Keller-Straße)
    • Fremdenpension Jägerheim (Inhaber: Fröhlich in der Wiesbadener Straße) 
In wirtschaftlicher Hinsicht ist festzustellen, dass die vor dem 2. Weltkrieg bestandenen kräftigen Ansätze einer Entwicklung des Ortes zu einem Sommerfrischen-, Erholungs- und Luftkurort infolge der Überbelastung des vorhandenen Wohnraumes in der Nachkriegszeit stark an Bedeutung verloren hatten. Nur der Ausflugsverkehr begünstigte Hahn noch in immer größeren Umfang.

An staatlichen Ämtern und Einrichtungen  waren in Hahn:
  • die Station der Bundesbahn (Strecke Wiesbaden - Bad Schwalbach (bis 1929 Langenschwalbach) - Limburg; Stationsbezeichnung: Hahn-Wehen)
  • ein Hauptpostamt der Bundespost. Außerdem war Hahn Knotenpunkt einer Reihe von Post-Autobus-Linien. Die Fernsprechanschlüsse liefen in der Nachkriegszeit jedoch über Wehen.
  • ein Staatliches Forstamt (mit 6 Revierförstereien; umfasste das Gebiet nördlich von Hahn), sowie eines Revierförsters des Forstamtes Chausseehaus.